*14. Dezember 1946 + 18. Februar 2025
Herbert Lucan wurde am 13. März 1977 in Frankenberg ordiniert und war von 1977 bis 1993 Pfarrer an der Kasseler Immanuelkirche. Von 1993 bis zu seinem Ruhestand Ende 2010 war er Leiter des Bereichs Kirche und Arbeitswelt (später Referat Wirtschaft-Arbeit-Soziales) der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Am 9. Dezember 2010 wurde er aus dem aktiven Dienst in den Ruhestand verabschiedet.
Herbert Lucan, 2014 (Foto: Spohr)
Er verkörperte den Beruf eines Sozialpfarrers eindrucksvoll und authentisch. Dabei waren Bescheidenheit und Güte zentrale Wesens-merkmale. Zugleich war er für die Verantwortlichen aus Politik und Gesellschaft, Unternehmensleitungen, Gewerkschaften und betrieblichen Interessenvertretungen ein weithin geschätzter, kluger und stets besonnener Gesprächspartner. Allen Menschen, gleich welcher Hierarchiestufe oder sozialem Status, begegnete er wertschätzend und zugewandt.
Für seine klare Haltung und Äußerung z.B. gegen als ungerecht empfundene politische Maßnahmen, für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags, für Gesundheit im Betrieb, Gute Arbeit, gegen Diskriminierung, Arbeitslosigkeit und Ausbeutung wurde er hoch geachtet. Bei Betriebs-schließungen stand er stets an der Seite der Betroffenen und einige Projekte gegen Arbeitslosigkeit – besonders bei Jugendlichen – entstanden durch seinen Impuls und wurden in gemeinsamer Verantwortung mit maßgeblichen regionalen Akteuren umgesetzt.
Er setzte sich auch ein für Industriepraktika von Theologiestudierenden. Das reale Kennenlernen dieser besonderen Arbeitswelt war ihm wichtig für angehende PfarrerInnen. Denn die Ent-wicklungen in den Betrieben der Region haben unmittelbare Auswirkungen auf die dort arbeitenden Menschen und deren Familien und damit auf den Pfarrdienst in den Kirchengemeinden.
Auf Bundes- und EKD-Ebene war er aktiver und verlässlicher Netzwerker und Bündnispartner im Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (später Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt) und an vielen Publikationen kollegial und solidarisch beteiligt.
Für seine Mitarbeitenden war er als Chef Vorbild, Ratgeber und Unterstützer auf Augenhöhe.
Selbst nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst ist er seinem Wirkungsfeld treu geblieben und hat sich u.a. als Vorsitzender der Allianz für den freien Sonntag – Nordhessen oder beim
traditionellen ökumenischen Gottesdienst am 1. Mai mit seiner klugen und besonnenen Art eingebracht. Die Menschen in Unternehmen und Betrieben sowie sozial Benachteiligte und von Diskriminierung
Betroffene blieben ihm wichtig bis zuletzt.
Zu seiner Verabschiedung aus dem aktiven Dienst bekam der bescheidene Herbert Lucan vom damaligen Oberbürgermeister Bertram Hilgen die goldene Ehrennadel der Stadt Kassel verliehen.
Vielen bleibt er auch als großer Prediger in Erinnerung. Er konnte mit seinen Predigten, was in vielem Leitfaden seines Handelns war: Sachen klären und Menschen stärken. Seine Worte waren immer
beides: tröstlich und motivierend. In seiner Abschiedspredigt 2010*- die heute noch genauso berührt wie damals - dachte er nach über die Herzlichkeit Gottes und eine vernünftige Weltlichkeit, die
uns Menschen dazu verpflichtet, NEIN zu sagen zu menschverachtender Empathielosigkeit und JA zu sagen zu Solidarität und Liebe.
Seine Worte waren immer gedeckt durch sein ganzes Wesen, durch seine nie zur Schau getragene Liebe zu Gott und den Menschen.
* Seine Abschiedspredigt von 2010 ist als Erinnerung hier zum Nachhören aufbewahrt worden
(Link auf der Seite).
Wirtschaft und Gesellschaft kommen nicht aus dem Krisenmodus: Kriege, Corona, Energiekrise, Inflation und die Bedrohung durch den Klimawandel treffen die Menschen hart. Die Krisenlasten sind dabei keineswegs gerecht verteilt. Soziale und wirtschaftliche Ungleichheit in Hessen nehmen zu (vgl. Hessischer Sozialbericht 2022).
Diese Fragen sollen beim Sozialpodium mit VertreterInnen aus Kirche, Gewerkschaft und Wissenschaft diskutiert werden.
Es diskutieren:
Prof. Dr. Nicole Mayer-Ahuja, Sozialwissenschaftlerin von der Universität Göttingen
Dr. Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz
Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB-Bezirkes Hessen-Thüringen
Moderation:
Elisa Rheinheimer, Journalistin / Moderatorin
Das Sozialpodium findet in Hybridversion als öffentlicher Abend im Haus am Dom (Domplatz 3 / Frankfurt am Main) statt.
Aber Sie können auch online teilnehmen:
Hier kommen Sie direkt zum Livestream! Es
kann per Chat mitdiskutiert werden.
Der Eintritt ist frei.
Anmeldung ist erwünscht: hausamdom@bistumlimburg.de
Wir laden Sie ein, nach Quellen zu suchen, Kraft zu tanken, Mut zu schöpfen, um gestärkt und mit einer veränderten Sichtweise in den Alltag zurückkehren zu können. Die Tage werden geprägt sein von einer meditativen Wanderungen, Körperübungen, Meditation, angeleiteten stillen Zeiten, gemeinsamen Singen und spirituellen Impulsen, sowie von Gesprächsangeboten, Einzel und Gruppengespräche, in denen wir uns mit den gesellschaftlichen Belastungen für die Gesundheit und das soziale Zusammenleben im Arbeitsalltag auseinandersetzen.
Die Veranstaltung ist als Bildungsurlaub nach dem hessischen Bildungsurlaubsgesetz (HBUG) anerkannt. mehr lesen
Unser Referat vertritt die EKKW in der Allianz für den freien Sonntag – Hessen. Zusammen mit den Gewerkschaften und der Katholischen Kirche setzen wir uns dafür ein, den Sonntag als Kulturgut und Zeitanker im Alltag zu erhalten.
Seit Juni 2011 gibt es in Kassel die Allianz für den freien Sonntag - Nordhessen.
Angebote und Arbeitsweise:
Allainz für den freien Sonntag - Nordhessen
Geschäftsführung
Martina Spohr
Referat Wirtschaft-Arbeit-Soziales
Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck
Fon: 0561-7036948
sonntagsallianz@ekkw.de
Aktuelle Informationen über die Arbeit der Allianzen für den freien Sonntag
Auf facebook:
Im Internet:
Bundesebene: www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de
Hessenebene: www.sonntagsallianz-hessen.de