„Klimaschutz ist nicht nur Aufgabe staatlicher Gesetzgebung, sondern auch Gegenstand kirchlichen Auftrags. Dieser begründet sich aus der Verantwortung des christlichen Glaubens zur Bewahrung der Schöpfung und zur Wahrung der Lebensrechte aller Menschen der gegenwärtigen ebenso wie der künftigen Generationen.“ – so die Klimaschutzrichtlinie der EKD. Was konkret bedeutet das für die zukunftsfähige und nachhaltige, landwirtschaftliche und energetische Bewirtschaftung von Kirchenland?
Dies wurde mit rund 70 Teilnehmenden intensiv besprochen. Es wurden best practice Beispiele Vorgestellt und in Arbeitsgruppen Photovoltaik, Windenergie und Moorwiedervernässung auf Kirchenland besprochen. Dabei ging es immer um die Frage wie Kirchen ihren Einsatz für den Klimaschutz verbessern können.
Vertreten wurde dabei die EKKW von Anna Williges.
Die Veranstaltung ging vom 15.03.2024 - 17.03.2024, der Ev. Akademie Loccum in Kooperation mit der Katholischen Landvolk Bewegung und der Greifswalder Agrarinitiative.
Die Konferenz thematisierte Fragen zum Klimaschutz.
Sie informierte über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen, zeigte Lösungsmöglichkeiten auf und ermutigte dazu , die anstehenden Herausforderungen im Dialog und in Kooperation von
Landwirtschaft , Kirche und Gesellschaft anzugehen.
Vertreten wurde dabei die EKKW von Anna Williges .
Brücken bauen, statt einreißen
Am 16.01.2024 haben Christina Meibohm und Anna Williges an der Universität in Witzenhausen
für Studierenden der Ökologischen Agrarwissenschaften ein Hofübergabe Seminar veranstaltet. Teilnehmende waren Studierende die überlegen nach ihrem Studium einen Hof zu übernehmen. Zwischenmenschliche Herausforderungen eine Hofübergabe wurden dargestellt. Dabei ging es auch um das komplexe System einer Familie und eines Betriebes in Kombination. Es wurde auch erarbeitet wie die Studierenden die kommenden Herausforderungen bestmöglich angehen.
Der letzte Tag der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen stand im Zeichen der Generationen.
Nach der Eröffnung durch Hans Trumpfheller vom Regionalbauernverband Starkenburg folgten Input und Austausch. Drei Vorträge beleuchteten die Themen der Betriebsübergabe aus unterschiedlicher
Perspektive. Wirtschaftlich (Friedlind Schäfer vom LLH), rechtlich (Christian Klüter, LBH) und familiär (Hartmut Schneider, FuB). Angesprochen wurden Fragen, die zu einer gelingenden
Übergabe beitragen.
(1.2.2024)
Landwirt*in zu sein, ist herausfordernd. Konflikte und Krisen in Familie und Betrieb sind keine Seltenheit. Aber was tun, wenn es zu viel wird, man nicht mehr weiterweiß? Welche Unterstützungsangebote gibt es für Landwirt*innen?
Im Interview sprach Landwirt Christoph Rothhaupt über seinen Weg aus der Depression. Hartmut Schneider stellte die Angebote der Landwirtschaftliche Familienberatung in schwierigen familiären, persönlichen oder wirtschaftlichen Lebens- und Arbeitssituationen vor.
Im Gespräch vlnr.: Moderatorin Helena Felixberger, Landwirt Christoph Rothhaupt und Hartmut Schneider (Familienberatender bei Familie&Betrieb – Ländliche Familienberatung in Hessen und
Vorsitzender der BAG Familie und Betrieb e.V.
(23.1.2024)
Kassel: Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) nimmt die Sorgen von Bäuerinnen und Bauern, die in den derzeitigen Protesten deutlich werden, sehr ernst. Zugleich warnt sie vor einer Vereinnahmung der Proteste durch radikale und rechtsextreme Gruppen, betonte Prälat Burkhard zur Nieden.
«Wir begrüßen es, wenn sich die protestierenden Bäuerinnen und Bauern entschieden von solchen Strömungen distanzieren und dies auch kreativ deutlich machen», sagte der theologische Stellvertreter der Bischöfin. Zum Wesen einer lebendigen Demokratie gehörten die freie Meinungsäußerung und der öffentliche Diskurs mit friedlichen Demonstrationen unbedingt dazu. Jegliche Form von Gewalt oder Radikalisierung – auch in der Sprache – sei aber abzulehnen und müsse von den Organisatoren des Protestes nach Möglichkeit unterbunden werden, heißt es in einer Mitteilung der Landeskirche.
Belastungen der Betriebe nicht vergessen
Von den Demonstrierenden, aber auch von der Politik erwarte man Augenmaß. Es dürfe dabei nicht vergessen werden, dass die landwirtschaftlichen Betriebe schon vor den jüngsten Entscheidungen mit zusätzlichen Belastungen konfrontiert waren. Als Teil der Gesellschaft seien Bauern und Bäuerinnen ebenso Erzeuger wie Verbraucher und seien somit mehrfach belastet. Gerade bei kleineren Familienbetrieben in eher abgelegenen Regionen gebe es offenbar das allgemeine Gefühl, zu den Verlierern von Veränderungen zu gehören, beobachtet der Prälat.
Die Landeskirche sei den Männern und Frauen sehr dankbar, dass sie sich Tag für Tag intensiv für gute Lebensmittel einsetzten. Die meisten Landwirtinnen und Landwirte seien sich der Herausforderungen der Zukunft sehr bewusst, denn die Landwirtschaft sei einer der Wirtschaftsbereiche, die unmittelbar von den Klimaveränderungen betroffen seien und daher auch einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten müssten. «Wir nehmen bei der Landwirtschaft eine Bereitschaft zur Veränderung wahr», sagte zur Nieden.
Austausch über Klimaschutz und gesunde Ernährung
«Zum wechselseitigen Zuhören und zum Dialog gibt es keine Alternative. Der Gesprächsfaden zwischen Menschen unterschiedlicher politischer Meinungen darf nicht abreißen. Wir hoffen, dass all die Aktionen dazu beitragen, den Austausch über Landwirtschaft, Klimaschutz, wertvolle Lebensmittel und gesunde Ernährung voranzubringen», sagte der Prälat abschließend.
Er verwies auch auf den Glyphosatprozess der EKKW. 2019 war es um die Frage gegangen, ob das Mittel auf von der Kirche verpachteten Flächen eingesetzt werden darf. Dabei sei sehr deutlich geworden, dass Betroffene bei Veränderungen gehört und beteiligt werden müssten. An Pächter und Pächterinnen von kircheneigenem Land wird seitdem appelliert, das Unkrautvernichtungsmittel dort nicht einzusetzen. Auf selbst bewirtschafteten Flächen der Kirche wird es grundsätzlich nicht mehr verwendet.
Hintergrund
Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck ist in besonderer Weise ländlich geprägt. Die ländlichen Regionen stehen durch den demographischen Wandel, die Fragen der Landbewirtschaftung und der Energiegewinnung vor großen Herausforderungen.
Die Fachstelle Ländlicher Raum der Landeskirche hat die in der Landwirtschaft arbeitenden Menschen im Blick. Unter anderem bieten die Mitarbeitenden der Fachstelle Vorträge, Workshops und Tagungen zu landwirtschaftlichen und spirituellen Themen an, sie moderieren Diskussionen und stellen Kontakte zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und kirchlichen Gruppen sowie Pfarrkonferenzen her. Sie gestalten spezielle Andachten und Gottesdienste.
Ein wichtiger Arbeitszweig ist die Ländliche Familienberatung, die bei allen zwischenmenschlichen Fragen auf den Höfen begleitet. Dazu gehört die Prozessbegleitung im Rahmen der Hofübergabe, zwischen Paaren, Familien und Mitarbeitenden. Die Klärung von Konflikten steht dabei häufig im Mittelpunkt. Im vergangenen Jahr wurden dort über 100 Menschen aus der Landwirtschaft in schwierigen Lebens- und Arbeitssituationen begleitet.
(10.01.2024 www.medienhaus-ekkw.de)
Linktipp:
Die Fachstelle Ländlicher Raum der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck finden Sie im Internet unter: familieundbetrieb-hessen.de
6.12.2023: Reinhören! Podcast "Ährensache" zu mentaler Gesundheit in der Landwirtschaft
Mentale Gesundheit in der Landwirtschaft und passende Unterstützungsangebote – darum geht in der aktuellen Reihe des Podcast „Ährensache“ der Maschinenringe Deutschland GmbH.
In vier Folgen kommen Betroffene zu Wort und Informationen rund um Burnout und Depression werden geteilt. Die dritte Folge widmet sich der Arbeit der Landwirtschaftlichen Familienberatungen und Sorgentelefone mit ihren Angeboten für Ratsuchende. Dafür interviewte Patrick Fischer (Maschinenringe DE) Hartmut Schneider (Familie&Betrieb Hessen) und Žana Schmid-Mehić von der BAG Familie und Betrieb e.V.
https://www.maschinenring.de/podcast oder auf den gängigen Plattformen (Spotify, Amazon audible etc.). von Žana Schmid-Mehić, BAG Familie und Betrieb e.V.
Hans-Georg Paulus, Generalsekretär des Hessischen Bauernverbandes, überreichte am Freitag, 27. Oktober 2023, eine Spende an Hartmut Schneider, Geschäftsführer von „Familie & Betrieb – Ländliche Familienberatung“ der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, und seine Kollegin Anna Williges. Die Summe von 500 Euro ist ein Teil der auf dem Landeserntedankfest in Bruchköbel gesammelten Kollekte und kommt so Menschen aus Familienunternehmen im ländlichen Raum zugute, die sich in schwierigen Lebens- und Arbeitssituationen befinden. Die ländliche Familienberatung bietet u.a. fachkundige Beratung und Begleitung, Mediation bei Konflikten im ländlichen Raum, Fachtagungen zu innovativen Modellen der Beratung, Vorträge und Workshops zu existentiellen Fragen von Leben und Arbeit an.
(27.10.2023; www.hessischerbauernverband.de Foto: Hessischer Bauernverband)
Den Pressebericht finden Sie hier:
Zukunft gemeinsam gestalten! - landfrauen-hessen-bildungs Webseite! (landfrauen-bildung.de)
Berlin/Treysa: Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) hatte zu einem Symposium "Psychische Gesundheit" nach Berlin eingeladen. Neben dem titelgebenden Thema "Psychische Gesundheit" waren es zwei Themen, die sich durch beinahe alle Beiträge zogen: Transformation und Kooperation.
Die Teilnehmer aus den Reihen der Familienberatungen konnten in vielen Gesprächen, Rückmeldungen und Fragen den Bedarf einer Begriffsklärung beim Begriff Transformation benennen. Am Marktstand, im Plenum, im World-Café und auf dem Podium. Hilfreich konnten wir unsere jahrzehntelangen Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen aus den Grünen Berufen zur Formulierung einer "Berliner Erklärung" einbringen.
Im Plenum erlebten wir Über-Lebens-Beispiele: Christoph Rothaupt teilte seine Wege aus der existenziellen Krisen mit dem Plenum. Beeindruckend und berührend.
Hartmut Schneider (Kassel/Treysa) vertrat die BAG Familie und Betrieb und wählte einen persönlichen Einstieg in die Podiumsrunde und erinnerte an eine Frage seines Vaters `Was ist der Sinn des
Lebens?´ Die Antwort: `Leben!´ verblüffte den damals 14-jährigen. Heute könne er sie nachvollziehen. Es ist für ihn die kürzeste Beschreibung von Bewältigung der Herausforderungen eines
Lebens. Gelingende Kooperation sei die Grundhaltung der BAG und der von ihr vertretenen Einrichtungen. "Uns verbindet, dass für uns die Menschen im Mittelpunkt stehen". Der Beratungsbedarf
sei so groß, dass die Akteure ihn nur in Kooperation bewältigen könnten. Dazu würde man mit der SVLFG weiter an guten Verabredungen arbeiten. Auf dem Podium betonte er: "Wir alle
befinden uns mitten in der Transformation. Viele nehmen das (noch nicht) wahr." Als Wunsch an die Verantwortlichen der beteiligten Organisationen und des Bundes nannte er das Finden einer
"Haltung der Veränderungsbereitschaft und Kooperation" und "Möge es uns gelingen einander zuzuhören."
(11.5.2023; BAG Familie und Betrieb, Treysa))
Niestetal (medio). Am 16. Oktober 2022 feierte der Hessische Bauernverband (HBV) auf dem Gut Windhausen in Niestetal-Heiligenrode sein Landeserntedankfest. Über 200 Besucherinnen und Besucher waren zum Erntedankgottesdienst gekommen, der erstmalig auf einem Gut und nicht in einer Kirche gefeiert wurde, teilte der Verband mit. Prominente Predigerin war die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann.
HBV-Präsident Schmal: Landwirte Garant für sichere Lebensmittelerzeugung
Der Präsident des HBV, Karsten Schmal, betonte in seiner Ansprache, dass die hessischen Bäuerinnen und Bauern in diesen herausfordernden Zeiten der Garant für eine sichere Lebensmittelerzeugung seien. Ernährungssicherung, Klima- und Artenschutz gelte es zu sichern und voranzubringen. «Die Landwirtschaft ist dabei ein maßgeblicher Teil der Lösung und bereit, sich den Herausforderungen aktiv zu stellen», so der Präsident und verwies auf kurze Lieferketten und eine Direktvermarktung von Produkten. Jede Konsumentin und jeder Konsument hätte zudem mit einem wertschätzenden Einkaufsverhalten und dem Blick auf Regionalität und Saisonalität die Chance, Artenvielfalt zu fördern und zu schützen, sagte Schmal.
Bischöfin Hofmann: Landwirte als «Lehrmeister» für ein naturverbundenes Leben
Die Versorgung mit Lebensmitteln sei für viele Menschen auf der Welt nicht gesichert, stellte Bischöfin Dr. Hofmann in ihrer Predigt fest - über 820 Millionen Menschen hungerten zurzeit weltweit. «Gute Ernten, Essen auf dem Tisch, warme Wohnungen sind keine Selbstverständlichkeit. Nichts, das einfach da ist und auf das man sich verlassen kann. Wir leben in Zeiten, in denen sehr viele solcher Selbstverständlichkeiten wegbrechen: Frieden, Demokratie, Ernährungssicherheit, Energiesicherheit, innerer Zusammenhalt», so Dr. Hofmann.
Die Bischöfin betonte in ihrer Predigt die besondere Verbundenheit der Landwirtinnen und Landwirte mit der Natur, die in anderen Berufen nicht mehr stark ausprägt sei: «Bäuerinnen und Bauern können Lehrmeister sein für ein Leben in Verbundenheit und vielleicht auch für ein Leben aus Dankbarkeit, für ein Leben jenseits der Selbstverständlichkeiten und trotzdem mit Gottvertrauen und Dankbarkeit», hob Dr. Hofmann hervor.
(21.10.2022 www.medienhaus-ekkw.de)
Kassel (medio). Am Sonntag waren die Altäre in den Gotteshäusern der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck wieder mit Feldfrüchten und Getreide geschmückt: Mit dem Erntedank erinnern die Gemeinden damit an die enge Verknüpfung von Mensch und Natur.
«Das Erntedankfest bietet Anlass, besonders die Anliegen und Sorgen der Landwirtschaft in den Blick zu nehmen», sagte Bischöfin Dr. Beate Hofmann. Gemeinsam mit dem Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, besuchte sie kürzlich den Milchviehbetrieb von Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbands, in Sachsenhausen (Waldeck). Dabei ging es um die Arbeits- und Betriebssituation in den hessischen Bauernfamilien, um Milchviehwirtschaft und Erntesituation, Verpachtung von Kirchenland, Tierwohl, Nachhaltigkeit und die Auswirkungen des Klimawandels.
Diese Themen sind auch Hartmut Schneider von der Landwirtschaftlichen Familienberatung der beiden Landeskirchen vertraut: «Durch meine Arbeit in Seelsorge und Beratung weiß ich um die Sorgen der Landwirtinnen und Landwirte und im Ernährungshandwerk. Klimaveränderungen und Preisdruck stellen sie vor große Herausforderungen. Für ihre Arbeit und die große Veränderungsbereitschaft haben sie Wertschätzung verdient.»
Ob Dürren oder Überschwemmungen, Stürme, Fichtensterben oder Waldbrände: «Der Klimawandel fordert die Landwirtschaft heraus», sagt Bischöfin Hofmann. Sie lenkt den Blick über die heimische Landwirtschaft hinaus auch in den globalen Süden, wo noch häufiger Hitzeperioden, Überschwemmungen und folglich komplette Ernteausfälle zu beobachten sind. «Unsere Umwelt ist Teil der Schöpfung, die wir bewahren wollen. Wir müssen unser Verhalten ändern, um die Erde als Lebensraum für alles Lebendige zu erhalten», mahnt die Bischöfin. Das Erntedankfest führe vor Augen, dass ‚unser tägliches Brot‘ keine Selbstverständlichkeit ist. Es gibt der Dankbarkeit Raum und ruft zum Teilen auf. Das drückt sich auch in der Kollekte aus: Am Erntedanksonntag ist sie für die Katastrophenhilfe bestimmt. (30.9.2021 www.medienhaus-ekkw.de)
Landwirtschaft ist die Lebensgrundlage für unseren Planeten
Für viele Menschen, die nichts mit Landwirtschaft zu tun haben, ist das Erntedankfest nicht von großer Bedeutung, weil sie Mangel nicht kennen. Wenn es eine Missernte in Deutschland geben sollte, würde die Nahrung eben importiert. Doch für die Landwirte selbst sei das Fest nach wie vor sehr wichtig, sagt Hartmut Schneider von der Fachstelle Kirche im ländlichen Raum. Das Erntedankfest sei ein Tag, an dem deutlich werde, dass sich Menschen um die Schöpfung kümmerten und es sei ein Anlass, diesen Menschen – den Landwirten – Wertschätzung entgegenzubringen.
Das Berufsbild habe sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv verändert, erklärt Schneider. Einerseits präsentierten Magazine wie etwa «Landlust» einen idyllischen «Blick auf die Dörfer, wie sie noch nie waren». Andererseits nehme die Arbeitsverdichtung in dem Beruf immer weiter zu und es gebe spezifische Probleme in der Landwirtschaft. Schneider und sein Team beraten bei Familien-, Paar- und Generationenkonflikten auf Bauernhöfen und bei den manchmal heiklen Betriebsübergaben. Das Arbeitsleben in der modernen Landwirtschaft erfordere im Grunde die «Bezwingung des Unbezwingbaren»: Rund um die Uhr sei man verantwortlich für den Betrieb, zugleich stelle sich aber auch die Frage: Wie sorge ich für mich?
Früher, sagt Schneider, habe es erstmal eine Pause gegeben, wenn der Weizen in der Erde war. Heute sei das dann die Zeit für Fortbildungen, Wartung von Maschinen und bürokratische Anforderungen. Und wer Vieh hält, sei ohnehin immer gefragt. Oft will die nächste Generation den Hof nicht weiterführen, sagt Schneider, bei 30 Prozent der Betrieben sei die Nachfolge nicht gesichert.
Trotz aller Schwierigkeiten aber sei die Landwirtschaft nach wie vor ein «hochattraktives Berufsfeld», wie eine Umfrage ergeben habe. Vor allem die Arbeit in und mit der Natur, der Umgang mit Leben und die Selbständigkeit seien als Gründe genannt worden. Und eines dürfe man – gerade zu Erntedank – nicht vergessen: «Landwirtschaft ist die Lebensgrundlage für unseren Planeten.»
Familie&Betrieb - Ländliche Familienberatung
Familie&Betrieb ist eine Beratungseinrichtung für Menschen aus Betrieben der Landwirtschaft und dem ländlichen Raum. Träger ist die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Familie&Betrieb ist ebenfalls Ansprechpartner der Landwirtschaftlichen Familienberatung der Kirchen in Rheinhessen, für Menschen aus Bauern- und Winzerbetrieben. Das Beratungsangebot ist religions- und konfessionsunabhängig und unabhängig von staatlichen und berufsständischen Angeboten. Mehr im Internet unter www.familieundbetrieb-hessen.de
(30.09.2021 www.medienhaus-ekkw.de)
Waldeck-Sachsenhausen (medio). Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Prof. Beate Hofmann, sowie der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, besuchten den Milchviehbetrieb der Familie Schmal in Waldeck-Sachsenhausen.
Der Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV) Karsten Schmal hatte beide leitende evangelische Geistliche eingeladen, damit sie sich vor Ort einen eigenen Eindruck von der modernen Milchviehhaltung verschaffen konnten, berichtet Hartmut Schneider, Leiter der Ländlichen Familienberatung der EKKW und EKHN.
Mit Karsten Schmal stehe dem Hessischen Bauernverband ein begeisterter Landwirt vor. Auf Bundesebene vertrete er vor allem die Interessen der Tierhalter, heißt es weiter. Während die Zahl der Milchkühe in Deutschland weiter rückläufig sei, führe das nicht zu stabilen Preisen. Aktuell sind es Brutto rund 40 Eurocent pro Liter, die der Landwirt von der Molkerei bekommt. Bereits ein Rückgang um wenige Cent oder die Verteuerung von Futtermitteln, können den Überschuss zu einem Defizit werden lassen.
Verschiedene Fragen rund um die Arbeits- und Betriebssituation in den hessischen Bauernfamilien, beispielsweise zum Thema Tierwohl, Verpachtung von Kirchenland und das Thema Nachhaltigkeit waren unter anderem Themen. Angesichts großer gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen wie dem Klimawandel und einer verschärften Konfliktkultur wurde zwischen dem HBV und den beiden evangelischen Landeskirchen eine Fortsetzung ihres konstruktiven und respektvollen Dialogs vereinbart.
Begleitet wurde die Begegnung durch Hans-Georg Paulus (HBV-Generalsekretär), Hartmut Schneider (Leiter der Ländlichen Familienberatung der EKKW und EKHN) sowie Dr. Maren Heincke (Referentin für den Ländlichen Raum der EKHN).
(08.09.2021 www.medienhaus-ekkw.de)
Sie stehen in Ihrer Kirchengemeinde, in der Kirchenverwaltung oder als Kirchenpolitik vor komplexen Entscheidungen oder polarisierenden Fragen? Sie möchten ein kontroverses Thema ansprechen und einen Dialog gestalten? So kann es gelingen!
Die Fachstelle Kirche im ländlichen Raum hat gemeinsam mit dem Dezernat Liegenschaften die Broschüre "Evangelisch im Dialog - Kontroverse Themen in der Kirche." herausgegeben.
Am Beispiel der Frage um "Glyphosat auf Kirchenland?" berichtet das Heft von Erfolgsfaktoren und Schwierigkeiten. Was hat geholfen? Was war schwierig? Was ist wichtig?
Das begleitende Leporello fasst die wichtigsten Infos zusammen!
Download:
Broschüre Evangelisch im Dialog - Kontroverse Themen in der Kirche.
Leporello Evangelisch im Dialog - Kontroverse Themen in der Kirche.
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Die können Sie hier per Mail bestellen: arbeitswelt@ekkw.de
Eine Initiative aus Witzenhausen sorgte für lebhafte und kontroverse Diskussionen. Gefordert wird: Die Anwendung von Glyphosat auf Kirchenland soll verboten werden. Das soll in allen künftigen Pachtverträgen so festgeschrieben werden. Es war ein Antrag der Kreissynode Witzenhausen an die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Die Landessynode hatte vor einer Erörterung und Abstimmung zu dem Thema mehr Informationen eingefordert und unter anderem die Fachstelle „Kirche im ländlichen Raum“ mit der Durchführung von Dialogveranstaltungen in den Sprengeln beauftragt. Das Gespräch sollte mit Landwirten und Pächtern, sowie Menschen aus Kirchenvorständen, -gemeinden und –verwaltungen geführt werden. Miteinladende waren die Pröpstinnen und der Propst des jeweiligen Sprengels.
Es ist ein echtes Aufregerthema. Entsprechend gut besucht waren die Dialogforen.