Kassel (medio). Der jährliche Umweltpreis der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck widmet sich 2022 dem Themenfeld Wald, um das Engagement in den Gemeinden, Kirchenkreisen und Einrichtungen der Landeskirche sichtbar zu machen und um innovative Projekte und Aktionen, die Bezug zu Wald und Forst haben, zu würdigen.
«Uns ist der Wald schon in den Namen unserer Kirche eingeschrieben», so Bischöfin Dr. Beate Hofmann, die die Schirmherrschaft für den Wettbewerb übernommen hat. «Wir leben im und am, vom und mit dem Wald.» Die Bischöfin wirbt für eine Kirche, die so lebt und arbeitet, dass die Bedürfnisse und Lebensgrundlagen der nachfolgenden Generation nicht gefährdet werden.
Ausgezeichnet werden innovative Projekte und Initiativen, die folgende Perspektiven betreffen und eindeutigen Bezug zu Wald und Forst haben, die:
Das Preisgeld beträgt 4000 Euro. Es kann auf mehrere Preisträger aufgeteilt werden. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury.
Bewerben können sich z.B. Kirchenkreise, Kirchengemeinden, Kindertageseinrichtungen, Familienbildungsstätten und Gruppen in kirchlicher oder diakonischer Trägerschaft, gerne auch in Kooperation mit anderen Akteur*innen.
Die Ausschreibung mit allen Informationen finden Sie hier.
Download des Bewerbungsformulars für den Waldpreis 2022
Einsendeschluss ist der 30. September 2022. Beiträge können per Mail eingereicht werden: waldpreis@ekkw.de. (29.03.2022)
BU: Die Mitglieder des Umweltausschusses nehmen den Wald in den Fokus: (v.li.) Ute Göpel, Fachreferentin für Kirche im ländlichen Raum mit ihrer derzeitigen Praktikantin Viktoria Gotthardt, Jochen Grüning, Pfarrer Henrik Heinicke, Pfarrerin Gudrun Kühnemuth, Präses Ludger Arnold und Pfarrerin Sarah Wehowsky.
Evangelischer Kirchenkreis Werra-Meißner
Erholungsort für Menschen, Lebensraum für Tiere
Der Umweltausschuss des Kirchenkreises stellt sich vor - 2022 möchte er das Thema Wald in den Fokus rücken
Seit vergangenem Herbst arbeitet der Umweltausschuss des Evangelischen Kirchenkreises Werra-Meißner bereits, auf der Frühjahrsynode wurde er dann fest eingerichtet. Mit einer Resolution zum Thema SüdLink konnte er seine Stimme auch schon einbringen. Nun bereiten die neun Mitglieder neue Themen vor. „Ein Thema ist die Biodiversität“, erklären die Pfarrer:innen Henrik Heinicke und Gudrun Kühnemuth. „An die Kirchengemeinden und die Mitglieder der Kreissynode wurden Blühsamen verteilt und damit Blühstreifen als Insektennahrung angelegt.“ Im Sommer gab es einen Ideenaustausch mit Dr. Rainer Wallmann, dem ersten Kreisbeigeordneten und Umweltdezernenten des politischen Kreises. „Der Umweltausschuss sieht seine Aufgabe auch darin, die Akteure für Umwelt und Klima zusammenzubringen“, sagte Henrik Heinicke.
Im kommenden Jahr steht das Thema „Wald“ im Fokus des Umweltausschusses. „Durch die Dürre und Umwelteinflüsse wurden die Wälder in Nordhessen sehr schwer geschädigt, dass lässt sich nicht mehr übersehen“, erklärt Präses Ludger Arnold. „Die Kirchengemeinden besitzen aus historischer Tradition immer noch Waldstücke, die Frage ist, wie gehen sie nun mit den neuen Problemen um?“ Die Waldstücke – zusammen etwa 180 Hektar im gesamten Kirchenkreis - würden von Hessenforst für die Kirchengemeinden beförstert, erklärt Ute Göpel, Fachreferentin für Kirche im ländlichen Raum, die Erträge flössen an die Landeskirche und die Aufwendungen waren bisher gering. Das werde sich in Zukunft durch die nötigen Aufforstungs- und damit verbundenen Pflegearbeiten aber ändern. Vor diesem Problem stünden derzeit alle Waldbesitzer:innen.
Damit das Thema Wald eine breite Öffentlichkeit erreichen kann, sollen mit einer Auftaktveranstaltung am 20. März 2022 zahlreiche Waldkirchentage in den Gemeinden stattfinden, zu denen etwa Expert:innen eingeladen werden und Aktionen durchgeführt, wie Waldgottesdienste, Aufforstungsaktionen oder Baumpatenschaften. So könnte auch Mal eine Taufe im Wald stattfinden. Ziel ist es auch, fachlich ins Gespräch zu kommen und Menschen mit Verantwortung zu erreichen. „Der Wald ist für uns als Kirche aber auch unter ökologischen Gesichtspunkten wichtig“, fügt Gudrun Kühnemuth hinzu. „Wir wollen uns dafür einsetzen, die Schöpfung zu bewahren. Der Wald ist Erholungsort für Menschen, Lebensraum für viele Tierarten und ein wichtiger CO2-Binder.“
Die Kirchengemeinden sind jetzt dazu aufgerufen, Ideen für die Waldkirchentage zu sammeln und bestehende Umwelt-Aktionen zu dokumentieren und an den Umweltausschuss weiterzuleiten. „Mit der Arbeit des Umweltausschusses kann nun an aktuelle Fragestellungen intensiver weitergearbeitet werden“, sagt der Kreissynodale Jochen Grüning. Er sitzt auch im Bauausschuss und kann somit als Schnittstelle für die bereichsübergreifende Arbeit fungieren.
In der Doku „Wood-der geraubte Wald“ infiltrieren Umweltspione das Kartell des illegalen Holzhandels und verfolgen dessen Machenschaften bis zu den "reingewaschenen" Produkten in unseren Läden.
Am Freitag, den 13. Mai wurde in der Kino-Kirche in Hundelshausen der Dokumentarfilm von Alexander von Bismarck über den Kampf gegen die Holz-Mafia gezeigt. Die Doku begleitet Bismarck und sein
Team auf seinen Undercover-Ermittlungen um die Welt. „Das Problem des illegalen Holzhandels ist leider immer noch riesig. Es passiert auf der ganzen Welt. Und wenn es so weitergeht, sind wir
jetzt in der Situation, dass wir in zehn Jahren die letzten natürlichen, die letzten gesunden Wälder verlieren“, sagt von Bismarck, der die Environmental Investigation Agency in Washington
leitet.
Trailer zum Film https://www.moviepilot.de/movies/wood-der-geraubte-wald
Infos zur Kino-Kirche Hundelshausen:
https://www.evangelisch.de/inhalte/173170/30-07-2020/kirche-wird-zum-kino
Am Sonntag, dem 20.März, einen Tag vor dem Internationalen Tag des Waldes, luden der Umweltausschuss gemeinsam mit der Fachstelle „Kirche im ländlichen Raum“ der Landeskirche zum ersten
Waldkirchentag des Kirchenkreises Werra-Meißner ein. Veranstaltungsort war das Jugendwaldheim-Meißner. Mit einem Gottesdienst im Freien, einer Infoausstellung der Adam von Trott Schule in Sontra,
Waldexkursionen unter fachlicher Leitung und einer Baumpflanzaktion wurde das Thema Wald und Erhalt der Schöpfung von verschiedenen Seiten beleuchtet.
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Bischöfin Dr. Beate Hofmann informiert sich über den Waldbesitz der Kirchengemeinden im Kirchenkreis und die Beförsterung durch Hessenforst
36 einzelne Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Werra-Meißner besitzen insgesamt 330 Hektar Kirchenwald – die aber alle durch Hessenforst beförstert werden. 143 ha davon werden vom Forstamt in Wehretal betreut. Zusammen mit Bereichsleiter Dietrich Bräuer und Förster Eckehardt Rogée besuchte die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann, die Kirchenwälder in Oetmannshausen, Hoheneiche, Wichmannshausen sowie Datterode. Dazu eigeladen hatten sie Ludger Arnold und Ute Göpel vom Umweltausschuss des Kirchenkreises.